Der Aufbau und die Pflege einer E-Mail-Liste sind die effektivsten Methoden, um Kund:innen zu gewinnen und langfristig Vertrauen aufzubauen.
Doch wie schaffst du es, Menschen dazu zu bewegen, ihre E-Mail-Adresse in deine E-Mail-Liste einzutragen und sich für deinen Newsletter anzumelden?
Hier kommen Freebies ins Spiel – eine bewährte Methode, um Interessent:innen zu einer Anmeldung zu motivieren und deine E-Mail-Liste zu erweitern.
In diesem Blogartikel gebe ich dir einen Überblick darüber, was ein Freebie ist, wann du eines brauchst und wie du damit deine E-Mail-Liste aufbauen kannst.
Inhalt
Was ist ein Freebie?
Ein Freebie ist ein Marketing-Instrument, mit dem du Personen, die an einem bestimmten Thema interessiert sind, in deine E-Mail-Liste holst, damit du ihnen danach deinen Newsletter schicken darfst.
Menschen sind selten sofort kaufbereit, wenn sie anfangen, sich über ein Thema zu informieren, darum ist es sinnvoll, sie mit einem „kostenlosen“ Angebot dazu zu motivieren, sich in deine E-Mail-Liste einzutragen.
Dieses kostenlose Angebot kann z. B. ein Dokument zum Download oder ein Mini-Kurs per E-Mail sein. Über die verschiedenen Formate von Freebies erfährst du später in diesem Artikel mehr.
Ein Freebie wird auch oft als Lead Magnet bezeichnet. Der englische Begriff „Lead“ steht dabei für eine Person, die ihre Kontaktdaten bei dir lässt, weil sie sich für dein Thema interessiert.
Seit Anfang 2022 ist es unter bestimmten Voraussetzungen nicht mehr erlaubt, ein Freebie mit den Worten „kostenlos“, „gratis“, „Geschenk“ oder ähnlichem zu bezeichnen. Der Grund dafür ist, dass persönliche Daten inzwischen als Zahlungsmittel verstanden werden.
Die Abonnent:innen deines Newsletters zahlen also mit ihren E-Mail-Adressen und erhalten als Gegenleistung dein Angebot, für das sie aber 0 € bezahlen. Darum hat sich inzwischen auch der Begriff 0€-Angebot etabliert.
Im Grunde ist es aber immer noch das Gleiche:
Du erhältst E-Mail-Adressen in deine Newsletter-Liste und die Abonnent:innen dein PDF, oder Ähnliches.
Wann brauchst du ein Freebie?
Ob du ein Freebie brauchst oder nicht, hängt von deinem Business-Modell ab. Verkaufst du etwas Niedrigpreisiges, was jeder Mensch ohnehin im Alltag braucht, ist die Notwendigkeit für ein Freebie niedriger, als wenn du ein höherpreisiges Coaching oder ein Wellness-Produkt anbietest.
Wenn du etwa Coach oder Dienstleister:in bist und mit Onlinekursen skalierbares Einkommen generieren möchtest, willst du vermutlich nicht nur 50 € mit jeder Kundin verdienen.
Eine Person ist jetzt vielleicht über dein Marketing oder durch eine Empfehlung auf deiner Website gelandet. Sie informiert sich dort über dich und über dein Angebot.
Wie wahrscheinlich ist es, dass diese Person sich sofort entscheidet, persönlich mit dir zu sprechen oder sich die Mühe macht, dein Kontaktformular ausfüllen oder eine E-Mail zu schreiben?
Eher nicht so hoch, oder?
Genau für diese Person kann es aber sehr attraktiv sein, ihre E-Mail-Adresse für eine praktische Checkliste oder eine übersichtliche Information zu hinterlassen.
Es ist also sinnvoll, ein Freebie anzubieten, wenn du die Möglichkeit haben möchtest, Besucher deiner Website später wieder zu kontaktieren.
Und damit diese Personen sich wirklich für dein Angebot eintragen, muss es aber attraktiv für sie sein.
Das erreichst du am besten, wenn du etwas entwickelst, mit dem deine potenziellen Kund:innen einen ersten Schritt machen können, um ihr Problem zu lösen.
Für mein Freebie, die Tool-Liste für Online-Business-Starter ist dies z. B. die völlige Orientierungslosigkeit in der Fülle an Tools, die man für ein Online-Business nutzen kann.
Vielleicht kennst du das Problem selbst, dass du einfach nicht weißt, wofür du dich entscheiden sollst? Mit der Tool-Liste gebe ich einen Überblick, was du beim Start wirklich brauchst und stelle meine Empfehlungen vor. So kann ich beim ersten Schritt (die Tool-Auswahl für das Business) unterstützen.
Das Ziel eines Freebies ist in der Regel der Aufbau deiner E-Mail-Liste, damit du mit potenziellen Kund:innen dauerhaft im Kontakt bleiben kannst.
Welche Formate von Freebies gibt es?
Eine Liste mit Tools ist natürlich nur ein Beispiel für ein Freebie oder 0€-Angebot.
Hier sind also ein paar gängige Formate für Freebies für deine Inspiration:
- Checkliste: Gibt es einen Ablauf in deinem Themenbereich, den deine Kund:innen immer durchlaufen? z. B. die Optimierung eines Blogartikels für die Suchmaschine oder das Versenden des Newsletters.
- Vorlagen/Templates: Klingt eine Vorlage für die Website-Startseite oder ein Template für einen Blogartikel attraktiv für deine Kundin? Oder eine Grafikvorlage für Posts auf Instagram?
- Mini-Kurs: Deine potenzielle Kundin hat Rückenschmerzen, die sie nicht allein loswird?
- Spickzettel/Cheat Sheet: Es fehlt deinen Kund:innen immer an Ideen, wie sie ihre konventionellen Lebensmittel gegen vegane Alternativen austauschen können? Bereite ihnen einen Spickzettel für eine schnelle Übersicht vor, welche veganen Produkte sie im Supermarkt aussuchen können.
- Rezepte: Du bist Ernährungsberaterin mit einem speziellen Fokus? Teile ein paar besondere Rezepte mit deinen potenziellen Kund:innen. Aber beachte, dass es schon sehr viele frei zugängliche Rezepte im Internet gibt. Was macht deine Zusammenstellung also besonders?
- Anleitung: Gibt es einen Ablauf, den du deinen Kund:innen, immer am Anfang der Zusammenarbeit erklären musst? Versuche diesen als ersten Schritt in dein Freebie zu verpacken, so weißt du, dass sie diese Aufgabe schon erledigt haben, wenn eure Zusammenarbeit später beginnt.
- Challenges: Dies ist ein bisschen andere Form der Leadgewinnung, denn eine Challenge wird in der Regel live und zu einem bestimmten Zeitpunkt durchgeführt. Aber du kannst sie auch dauerhaft z. B. als E-Mail-Kurs für deine Interessentinnen anbieten.
- Quiz: Finde heraus, wie du tickst. Welcher Harry-Potter-Charakter bist du? Das vollständige Ergebnis oder weiterführende Informationen erhält die Teilnehmerin aber erst nach dem Eintragen der E-Mail-Adresse. Quizze vereinen das Nützliche mit dem Spielerischen. Nachteil: ein Quiz ist technisch relativ aufwendig zu erstellen und daher eher nicht für Anfänger geeignet.
Warum funktionieren Freebies eigentlich?
Jetzt weißt du, was ein Freebie ist und welche Arten von Freebies es gibt.
Aber warum funktionieren diese denn nun gut als Marketingstrategie?
Einerseits, weil du Menschen in deine E-Mail-Liste holst, die sich für dein Thema interessieren.
Andererseits greift hier außerdem das „Gesetz der Reziprozität“. Dieses Gesetz besagt, dass wir uns unwohl fühlen, wenn wir eine kostenlose Leistung bekommen und dafür nichts zurückgeben.
Die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass eine Person, die dein kostenloses Angebot genutzt und daraus einen Mehrwert gezogen hat, dir zu einem anderen Zeitpunkt etwas zurückgeben möchte.
Das kann bedeuten, dass sie bei dir etwas kauft.
Es kann aber auch bedeuten, dass sie dich weiterempfiehlt.
Und das ist auch verdammt viel Wert.
Aber du brauchst Geduld. Dieses „Zurückgeben“ oder wieder auf dich zukommen kann dauern.
Bei mir kommen jetzt Kundinnen, die seit fast 2 Jahren auf meiner Newsletter-Liste sind.
Ich beobachte das auch bei mir selbst. Ich habe letzten Sommer an einem Kurs teilgenommen, bei dessen Anbietern ich schon 2 Jahre vorher im Webinar war. Seitdem bin ich ihnen gefolgt und habe schließlich irgendwann investiert.
Essenziell beim Aufbau deiner Liste ist also auch, dass du nicht davon ausgehst, dass die Kund:innen eine Woche später bei dir klingeln. Sondern, dass du über deinen Newsletter und weitere hilfreiche Inhalte mit ihnen in Kontakt bleibst und dich immer wieder ins Gedächtnis rufst.
Und eines Tages passt es und sie brauchen dein Angebot.
Was macht ein gutes Freebie aus?
Wenn du jetzt überzeugt bist, dass du auch ein Freebie anbieten möchtest, fragst du dich wahrscheinlich, welches Freebie für dich funktioniert.
Das hängt von ganz unterschiedlichen Dingen ab, wie deiner Branche und deiner Zielgruppe.
Es ist wichtig, dass deine Interessentin das Freebie schnell konsumieren kann und einen echten Mehrwert daraus zieht.
Beachte bitte: Viel Mehrwert ist nicht gleichbedeutend mit viel Inhalt oder viel Zeitaufwand!
Weniger ist oft mehr, wenn du jemandem in kürzester Zeit einen Aha-Moment oder ein Ergebnis ermöglichen kannst.
Ein gutes Freebie kann innerhalb weniger Minuten durchgearbeitet und ein Ergebnis bringen.
Und im besten Fall brauchst du nicht Tage, um es zu erstellen, sondern nur ein paar Stunden.
Vielleicht hast du sogar schon etwas aus deinem regulären Angebot, das du schnell zu einem Freebie umbauen kannst? Z. B. ein Teil eines Workbooks oder eine Checkliste, die du deinen Kund:innen immer mitgibst.
Ob dein Freebie dann wirklich heruntergeladen wird, hängt nicht nur vom Inhalt und der Form ab.
Ein Freebie will genauso wie ein kostenpflichtiges Produkt „verkauft“ werden (es heißt ja nicht von ungefähr inzwischen 0 €-Angebot).
Ein guter Titel und eine gut geschriebene und gestaltete Landingpage auch für ein kostenloses Angebot ein Muss.
So erstellst du dein Freebie
Dein Freebie kann ein einfaches PDF zum Download oder eine mehrtägige Challenge sein. Das Format bestimmt also, wie du dein Freebie erstellst.
Hier ein paar Tipps, wie du dein Freebie erstellen kannst:
Ganz einfache Dokumente kannst du z. B. mit Word oder PowerPoint erstellen. Auch eine Excel oder Google-Tabelle kann ein gute Freebie sein.
Willst du dein Dokument schön gestalten, kannst du das gut mit Canva umsetzen und ein PDF mit PDFescape beschreibbar machen.
Einen E-Mail-Kurs versendest du über dein Newsletter-Tool und zu Videos kannst du ganz einfach bei YouTube oder Video verlinken oder sie auf deiner Website einbinden.
Die Inhalte einer Challenge kannst du auch über E-Mail an die Teilnehmer versenden oder dafür eine Facebook-Gruppe einrichten, in der du auch Live-Videos machen kannst.
Wie bekommen die Interessenten das Freebie?
Damit deine Interessenten dein Freebie auch jederzeit bekommen können, brauchst du einen automatisierten Prozess dafür.
Für diesen Prozess brauchst du 2–3 Tools:
- Deine Website: Hier erstellst du eine Landingpage für dein Freebie
- Dein Newsletter-Tool: In das Newsletter-Tool werden die E-Mail-Adressen eingetragen und die E-Mails mit dem Link zum Freebie verschickt
- Online-Speicher für dein Freebie: Wenn dein Freebie nicht auf deiner Website hinterlegt ist, brauchst du einen anderen Speicherort, auf dem die Abonnent:innen dein Freebie jederzeit abrufen können.
Der Ablauf der Anmeldung für dein Freebie ist dann wie folgt:
- Du bietest dein Freebie auf einer Landingpage an und jemand trägt sich mit der E-Mail-Adresse in einem Formular ein.
- Die Person durchläuft das Double-Opt-in-Verfahren. Das heißt er oder sie bekommt eine E-Mail von deinem Newsletter-Tool und bestätigt darin, dass sie sich wirklich anmelden wollte.
- Erst jetzt wird die E-Mail-Adresse wirklich in deine Liste eingetragen und neue Abonnent:innen bekommen eine weitere E-Mail, die jetzt wirklich das Freebie enthält.
Dies ist der „Freebie Funnel“. Du kannst ihn als ersten Schritt in deinem digitalen Verkaufsprozess verstehen.
Wie kannst du dein Freebie bewerben?
Ein Freebie einfach auf deine Website einzufügen, wird nicht unbedingt deine E-Mail-Liste sofort zum Wachsen bringen.
Du musst auch hierfür Werbung machen. Wie zuvor erwähnt, muss auch ein 0€-Angebot verkauft werden.
Es gibt verschiedenste Möglichkeiten für dein Freebie zu werden.
Organisch (also ohne für Anzeigen zu bezahlen) kannst du auf deinen Marketing-Kanälen immer wieder auf dein Freebie hinweisen und deine Leser und Follower dazu einladen, sich dafür anzumelden.
Du kannst Anzeigen bei Google oder Meta (Instagram und Facebook) schalten.
Bei Kooperationen mit anderen Unternehmer:innen, die Teilnahme an Online-Konferenzen oder in Produkt-Bundles, ist meist ein Teil der Kooperation, dass du auch dein Freebie dort verlinken darfst.
Rechtliche Aspekte bei der Nutzung eines Freebies für den Listenaufbau
Wenn du ein Freebie oder 0€-Angebot anbieten willst, musst du einige rechtliche Aspekte dabei beachten.
Da ich keine Anwältin bin und die Regelungen sich auch immer mal wieder ändern, möchte ich dich an diesem Punkt nur darauf hinweisen, dass du dich mit der Datenschutzgrundverordnung und dem Kopplungsverbot beschäftigen solltest.
Die DSGVO regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten und das Kopplungsverbot regelt, was du beachten musst, wenn du ein Freebie gegen die E-Mail-Adresse tauschen willst.
Als Unternehmerin musst du dich damit auseinandersetzen, was du mit den Daten deiner Interessenten tun darfst und was nicht. Das wirkt sich zum Beispiel auf die Wahl deiner Tools aus und was deine Datenschutzerklärung enthalten muss.
Ist ein Freebie noch zeitgemäß?
Vielleicht hast du dir selbst schon hunderte Freebies heruntergeladen und warst selten so richtig begeistert. Oder du hast davon gehört, statt mit einem Freebie mit einem Mini-Produkt oder Tiny Offer deine E-Mail-Liste aufzubauen. (Meine Erfahrungen damit kannst du hier nachlesen)
Dann fragst du dich vielleicht, ob ein Freebie noch zeitgemäß ist.
Die Meta-Anzeigen für mein Freebie laufen seit fast einem Jahr unverändert und es haben sich schon über 1500 Menschen die Tool-Liste herunter und kommen in meine E-Mail-Liste, die darüber stetig wächst.
Fazit: Mit dem richtigen Freebie kannst du viele Menschen mit deinem Thema erreichen
Freebies sind immer noch ein gutes Marketing-Instrument, mit dem du Menschen, die an einem speziellen Thema interessiert sind, in deine E-Mail-Liste einladen kannst.
Nur wenn du Interessent:innen in deiner E-Mail-Liste hast, kannst du sie langfristig erreichen und eine dauerhafte und vertrauensvolle Beziehung aufbauen. Was das Fundament für dein Online-Business ist.
Die Auswahl eines Freebies, das zu deiner Zielgruppe und zu deinen Angeboten passt, ist entscheidend, ob dein Freebie funktioniert oder auf deiner Website verstaubt.
Die Strategie über ein Freebie deine E-Mail-Liste aufzubauen und darüber Kund:innen zu gewinnen, erfordert aber auch Zeit und Geduld.
Manchmal sind Menschen erst Monate oder Jahre nach dem ersten Kontakt bereit, bei dir zu investieren.
Obwohl du auch über andere Maßnahmen wie z. B. Mini-Produkte deine E-Mail-Liste aufbauen kannst, sind Freebies immer noch ein guter und wirksamer Weg, um die richtigen Leute anzuziehen.
Ein Freebie kannst du in der Regel schnell erstellen und kostengünstiger als ein Mini-Produkt bewerben.
Der Schlüssel liegt darin, das richtige Freebie zu finden und damit deine neuen Abonnent:innen zu begeistern.
Willst du jetzt auch ein Freebie anbieten, weißt aber nicht, mit welchen Tools du das machen sollst? Melde dich gerne bei mir für ein unverbindliches Beratungsgespräch und wir klären, welche Tools für dich die richtigen sind. Hier kannst du einen Termin vereinbaren.
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